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Flexpool: Definition und Umsetzung

Mit dem Flexpool-Arbeitszeitmodell können Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit größtenteils selbst bestimmen. Es handelt sich also um ein flexibles Arbeitszeitsystem, das die Wünsche der Mitarbeiter stark mit in den Arbeitsplan einbezieht. In der Pflege kommt es bereits vielfach zum Einsatz, aber auch andere Branchen sollten sich das Modell Flexpool mal anschauen.

Selbstbestimmte Arbeitszeiten mit Flexpool

Der Fachkräftemangel hat viele Ursachen. Eine davon sind die in vielen Unternehmen vorherrschenden unflexiblen Arbeitszeiten. Arbeitnehmer sind nicht nur auf der Suche nach einem Job, sondern nach einem Job, der es ihnen ermöglicht, ihre Freizeit möglichst konkret mit zu planen.
Deshalb sind flexible Arbeitszeitmodelle wie die Gleitzeit auf dem Vormarsch. Derzeit setzt sich unter anderem das Modell Flexpool in der Pflege durch. Die Schichtarbeit in der Branche schreckt viele Arbeitnehmer ab und sorgt zudem für eine sehr unflexible Arbeitswoche. Die meisten Pflegestellen sind personell stark unterbesetzt. Mit Flexpool werden die Jobs attraktiver und auch für Arbeitnehmer interessant, die aufgrund von Zeitmangel sonst den Job nicht ausführen könnten. Vor allem für Familien mit mehr als einem Verdiener ist Flexpool interessant, weil es viel Freiraum für die Gestaltung privater Aufgaben gibt.
Flexpool ermöglicht ein größtenteils selbstbestimmtes Arbeiten. Die Angestellten geben an, wann sie verfügbar sind. Basierend auf diesen Angaben wird dann der Dienstplan erstellt.
Wenn beispielsweise eine Mutter angibt, dass sie unter der Woche zwischen 9 und 15 Uhr arbeiten kann und an zwei Samstagen im Monat verfügbar ist, wird das für den Arbeitsplan berücksichtigt. Ein anderer Angestellter ohne Kinder sagt vielleicht, er arbeitet lieber ab 13 Uhr und dafür dann bis 20 Uhr. Das lässt sich gut ergänzen und mit allen Informationen ein Dienstplan erstellen, der möglichst alle zufriedenstellt.

Flexpool erfordert Flexibilität der Mitarbeiter

Flexpool verlangt auch Flexibilität der Angestellten. Durch die Dienstplanerstellung basierend auf zahlreichen Angaben, arbeiten die Mitarbeiter immer wieder mit anderen Mitarbeitern und in anderen Teams zusammen.
Als Arbeitgeber lassen sich leicht Lücken im Dienstplan füllen. Die Mitarbeiter müssen sich aber darauf einstellen, mit vielen unterschiedlichen Kollegen und Kolleginnen zusammenzuarbeiten, da sie dort eingesetzt werden, wo gerade der größte Bedarf besteht.
Außerdem müssen natürlich gewisse Kompromisse gemacht werden. Wenn zehn Mitarbeiter angeben, dass sie gerne zwischen 10 und 15 Uhr arbeiten wollen, können kaum alle gleichzeitig da sein. Das führt zu einer Unterbesetzung zu anderen Zeiten. Die Arbeitszeit ist im Flexpool also nicht komplett selbstbestimmt, aber der Arbeitgeber sollte bei der Dienstplanerstellung so gut wie möglich darauf achten, die Wünsche seiner Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Um Kompromisse zu finden, mit denen alle Mitarbeiter einverstanden sind, kann das Gespräch gesucht werden. Haben beispielsweise drei Mitarbeiter angegeben, dass sie gerne zwischen 12 und 18 Uhr arbeiten wollen, aber es ist nur Platz für zwei Mitarbeiter, lässt sich sicher eine Lösung finden. Zum Beispiel, indem jeder Mitarbeiter an zwei Tagen in der Woche zu seiner Wunscharbeitszeit arbeiten darf. Jeder übernimmt dabei auch einen Samstag, damit alle mal an den gleichen Tagen arbeiten.
Bei Mitarbeitern, die an bestimmte Zeiten gebunden sind, kann es wein wenig schwieriger sein, den Flexpool zu nutzen. Aber die Mutter, die jeden Morgen ihr Kind in die Schule bringen muss, kann vielleicht die Schicht am Samstag übernehmen.
Den Dienstplan im Flexpool zu erstellen, ist mehr Aufwand, als die normale Schichtarbeit festzulegen. Dafür sinken aber die Zahlen an Ausfällen durch Krankheit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt. Das Unternehmen wird attraktiver für Bewerber und baut seine Reputation aus.
So haben alle was davon. Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Fazit

Flexpool ist ein Arbeitszeitmodell, das es Mitarbeitern erlaubt, möglichst zu ihren Wunscharbeitszeiten zu arbeiten. Das erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und ermöglicht vielen Arbeitnehmern den Einstieg in Berufe, die sie zuvor aufgrund der festen Arbeitszeiten nicht ausüben konnten.
Neben dem Arbeitgeber müssen aber auch die Mitarbeiter Flexibilität zeigen und Kompromisse eingehen. Wenn alle an einem Strang ziehen, sollten aber alle glücklich mit dem Flexpool werden.

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