Anhörung zur Arbeitszeiterfassung im Bundestag
In einer Anhörung im Oktober kam endlich wieder Bewegung in die Umsetzung eines Gesetzes zur
Gleitzeit ist ein Arbeitszeitmodell, das die geregelten Arbeitszeiten sehr flexibel gestaltet. Dadurch können Arbeitnehmer sich ihre Zeit besser einteilen. So ist es einfacher, Termine wahrzunehmen und Familie und Beruf zu vereinbaren. Damit die Gleitzeit im Unternehmen funktioniert, müssen aber gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
Durch die Gleitzeit können sich Arbeitnehmer wie gesagt ihre Arbeitszeit mehr oder weniger selbst aussuchen. Die Arbeitszeit ist täglich frei gestaltbar. Arbeitgeber können sich dazu entscheiden, einen Tag früher anzufangen und früher zu gehen und an einem anderen Tag später anzufangen und später zu gehen. Oder auch mal einen Tag weniger zu arbeiten und an einem anderen mehr.
Dabei wird vom Arbeitgeber ein Zeitrahmen bestimmt, in den die Arbeitszeit fallen muss. Es gibt also einen Zeitpunkt, an dem frühestens mit der Arbeit begonnen werden darf und einen Zeitpunkt, an dem spätestens Feierabend gemacht werden muss.
Die grundlegenden Regelungen von Arbeitsrecht und Arbeitszeitgesetz (ArbZG) müssen dabei von den Arbeitnehmern eingehalten werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Gleitzeit funktioniert. Dazu gehören folgende Regelungen:
Gleitzeit gibt es in unterschiedlichen Varianten, mit mal mehr und mal weniger freier Gestaltung. Im Kern bleibt die Gleitzeit aber immer flexibel. Die wichtigsten Varianten sind diese:
Simpel umzusetzen ist die einfache Gleitzeit. Das ist im Grunde das Modell, das wir hier bereits beschrieben haben. Ein zeitlicher Rahmen wird vorgegeben und innerhalb dieses Rahmens müssen die Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit vollziehen.
Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise, einen Zeitrahmen von 6 Uhr bis 18 Uhr vorzugeben. Innerhalb dieser 12 Stunden gestalten dann die Beschäftigten ihre Arbeitszeit.
Diese Variante ist am weitesten verbreitet. Neben dem vorgegebenen Zeitrahmen wird auch eine Kernarbeitszeit festgelegt. Während dieser Kernarbeitszeit müssen alle Mitarbeiter vor Ort – oder im Homeoffice – sein.
Das kann beispielsweise der Zeitraum von 10 Uhr bis 14 Uhr sein. Die Kernarbeitszeit sollte irgendwo in der Mitte des Zeitrahmens liegen, da die Gleitzeit sonst nur wenig Sinn ergibt.
Ein ähnliches Modell wie die Gleitzeit mit Kernarbeitszeit ist die Gleitzeit mit Funktionszeit. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Funktionszeit vorgegeben wird, welche Arbeiten während einem bestimmten Zeitraum zu erledigen sind.
Ein Beispiel dafür wäre es, wenn von 10 Uhr bis 15 Uhr ein Mitarbeiter am Empfang anwesend sein muss. Wer diese Funktion zu welcher Zeit übernimmt, können die Beschäftigten für gewöhnlich untereinander entscheiden und so weiterhin flexibel bleiben.
Bei der Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit ist es wichtig, die geleistete Arbeitszeit im Auge zu behalten. Die geleisteten Arbeitsstunden werden auf einem Arbeitszeitkonto gesammelt. Am Ende des Jahres müssen die Stunden erreicht sein, die im Arbeitsvertrag für das Jahr festgelegt sind.
Das Modell mit Jahresarbeitszeit lässt den Mitarbeitern sehr viel Freiraum bei der Gestaltung der Arbeitszeiten. Wichtig ist am Ende des Jahres nur, dass die Arbeitsstunden erreicht werden. Wie das geschieht, ist den Arbeitnehmern frei überlassen.
Dieses Modell funktioniert allerdings nur in Unternehmen, die in Branchen arbeiten, die so eine freie Gestaltung ermöglichen. In der Produktion beispielsweise ist es schwierig, wenn plötzlich alles stehen bleibt, weil gerade alle zu Hause bleiben.
Eine eher seltene Form der Gleitzeit ist die Kombination mit einem Lebensarbeitszeitmodell. Dabei wird bei der Jahresarbeitszeit ein Arbeitszeitkonto angelegt. Darauf sammeln sich die geleisteten Arbeitsstunden.
Das Ziel ist es hier in der Regel, einen früheren Renteneintritt zu erreichen, weil man die nötigen Arbeitsstunden bereits vorm Rentenalter erreicht. Möglich ist auch eine verlängerte Elternzeit durch angesammelte Stunden auf dem Arbeitszeitkonto.
Der Vorteil dieses Modells ist die langfristige Bindung von Mitarbeitern an das eigene Unternehmen. Bei einem Arbeitgeberwechsel verfällt die gesammelte Arbeitszeit.
Die Gleitzeit ist ein beliebtes Arbeitszeitmodell, das flexibel und anpassbar ist. In den unterschiedlichen Varianten lässt es sich aber nicht in jedem Unternehmen oder jeder Branche anwenden.
Wichtig für ein funktionierendes Gleitzeitmodell ist die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen durch die Mitarbeiter. Dazu gehört auch die Arbeitszeiterfassung, die mit einem modernen System wie der timeCard bewerkstelligt werden kann, um die Vorteile der Gleitzeit nutzen zu können.
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