Anhörung zur Arbeitszeiterfassung im Bundestag
In einer Anhörung im Oktober kam endlich wieder Bewegung in die Umsetzung eines Gesetzes zur
Ein Arbeitszeitkonto erlaubt es Angestellten, flexibel mit ihrer Arbeitszeit umzugehen. Wie auf einem Sparbuch Geld angehäuft wird, häufen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf einem Arbeitszeitkonto Zeit an. Über diese Zeit können sie anschließend mehr oder weniger frei verfügen und sich so Freizeit nehmen, wenn sie diese brauchen.
Hohe Flexibilität steht bei vielen Unternehmen im Fokus. Anpassungsfähigkeiten bei hoher oder niedriger Auftragslage sind vor allem in Branchen mit schwankenden Rahmenbedingungen wichtig. Da sind Arbeitszeitkonten für die Mitarbeiter eine gute Möglichkeit, diese Flexibilität zu etablieren.
Außerdem entlastet es Arbeitgeber, Führungskräfte und Vorgesetzte, wenn die Mitarbeiter selbst für ihre Arbeitszeiten verantwortlich sind. Der bürokratische und organisatorische Aufwand, der beispielsweise durch längeren Urlaub von Angestellten entsteht, entfällt größtenteils bei Arbeitszeitkonten. Die Mitarbeiter handeln eigenverantwortlich und bleiben zu Hause, wenn die Auftragslage gering ist, machen dafür aber Überstunden, wenn viel zu tun ist.
Arbeitszeitkonten beziehungsweise flexible Arbeitszeitmodelle sind bewiesenermaßen ein motivierender Faktor für Arbeitnehmer. Die Möglichkeit, teilweise selbst die Arbeitszeit zu bestimmen und das Vertrauen, das von Arbeitgebern gegenüber den Beschäftigten ausgeht, steigern die Leistung und somit die Produktion.
Allerdings kann dieses Vertrauen sich auch in einen Nachteil entwickeln, wenn Mitarbeiter die Freiheiten ausnutzen und sich Freizeit nehmen, die nicht vorgesehen ist. Oder sie machen Überstunden, die eigentlich nicht nötig sind, nur um Freizeit anzusammeln.
Der Verwaltungsaufwand ist nicht unbedingt höher als bei anderen Modellen. Arbeitgeber sind ohnehin dazu verpflichtet, Überstunden zu dokumentieren Allerdings ist eine ständige Kontrolle der Arbeitszeitkonten notwendig, um die Arbeitszeiten im Blick zu behalten. Damit beugen Sie dem Risiko vor, gegen das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) zu verstoßen.
Der größte Vorteil von Arbeitszeitkonten für die Angestellten ist die Flexibilität. Eine freier gestaltbare Arbeitszeit dient der Motivation und fördert das Vertrauen. Das macht ein Unternehmen attraktiv für neue Bewerbungen, was in Zeiten des Fachkräftemangels bedeutsam sein kann.
Der Ausgleich von Überstunden durch einen Freizeitausgleich ist für viele, vor allem jüngere Arbeitnehmer eine willkommene Option. Geld als Motivationsfaktor verliert bei jüngeren Generationen an Bedeutung und die Freizeit ist ihnen wichtiger.
Allerdings entsteht durch ein Arbeitszeitkonto eine Pflicht, Überstunden zu leisten. Denn nur so entstehen Stunden, die Angestellte anschließend durch Freizeit ausgleichen können.
Manche Arbeitnehmer betrachten Arbeitszeitkonten als eine Art Kontrollmittel der Arbeitgeber. Das kann zu Problemen zwischen Angestellten und Vorgesetzten führen. Vor allem dann, wenn Überstunden notwendig werden oder zu viele Überstunden angesammelt wurden und erzwungen abgefeiert werden sollen. Dann haben die Angestellten schnell das Gefühl, dass ihre selbst kontrollierte Flexibilität nur vorgetäuscht ist.
Ein übersichtliches Modell für Arbeitszeitkonten ist die Ampel. Das Ampelkonto hat seinen Namen von den Farben der Ampel, die auch hier benutzt werden.
Wann welcher Bereich erreicht ist, hängt stark von den individuellen Vereinbarungen im Arbeitsvertrag ab. Bei einem Kurzzeitkonto sind Mitarbeiter schneller im roten Bereich als bei Langzeitkonten für beispielsweise Lebensarbeitszeit, dessen Ziel es ist, viele Überstunden anzusammeln.
Ein wichtiger Faktor bei Arbeitszeitkonten ist Vertrauen. Nur damit kann ein Modell mit Arbeitszeitkonten im Unternehmen funktionieren. Die Angestellten nehmen in Eigenverantwortung ihre Freizeit und sind flexibel bei den Arbeitszeiten.
Arbeitgeber dürfen den Blick auf die Arbeitszeiten nicht verlieren, damit keine Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz durch zu viele Überstunden auftreten. Dafür können Sie aber Verantwortung abgeben und sich um andere Dinge im Unternehmen kümmern.
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